Im Rahmen ihrer Wahlkampftour macht die Partei PRO Deutschland in der Nähe des Chemnitzer Alternativen Jugendzentrums (AJZ) halt. Die gesamte Tour besteht fast ausschließlich aus linken/alternativen Zentren und Moscheen. Wohlbewusst, dass ihnen sonst niemand bei ihren Kundgebungen beiwohnen würde, waren diese Orte ausgewählt worden, um ihre politischen Gegner zu provozieren und in die Presse zu gelangen. Das funktioniert auch in Chemnitz, wo sich ca. 100 Gegendemonstrant_innen einfinden, die lautstark gegen die kleine Kundgebung mit neun Teilnehmenden protestieren.
Neben der Tour-Stammbesetzung, bestehend aus Lars Seidensticker, Stephanie Trabant und Stephan Böhlke (Berlin), Oliver Wesemann (Köln), Nico Ernst (Bonn), deren Fahrer und einer weiteren Person, war PRO-Chemnitz-Chef Martin Kohlmann mit den Neonazis Robert S. und Robert K. gekommen.
Es sprachen Seidensticker, Wesemann und Böhlke, außerdem gab Kohlmann Wesemann ein kurzes Interview, in dem er das AJZ als Planungsstätte „linksextremistischer“ Gewalttaten betitelte. Nach seinem Interview waren er und seine zwei Begleiter schnell wieder verschwunden, während die Kundgebung noch eine halbe Stunde weiter lief. Kohlmann hatte bisher stets betont, nicht teil von PRO Deutschland zu sein. Die inhaltlichen Differenzen wurden allein schon daran deutlich, dass Wesemann und Seidensticker mehrmals betonten, „weder mit Links-, noch mit Rechtsextremisten“ etwas zu tun haben zu wollen (Nico Ernst war indes selbst einmal NPD-Mitglied), wobei Kohlmanns Begleiter aus dem Umfeld der Nationalen Sozialisten Chemnitz stammen und an neonazistischen Versammlungen teilnehmen.
Quelle: AugenzeugInnen
Schlagwörter: Demonstration
Diese Seite wurde zu zuletzt am 24. Januar 2014 bearbeitet.