Chemnitzer Neonazis bei Demonstration in Schneeberg

Mehrere Mitglieder der Nationalen Sozialisten Chemnitz nehmen bei einer Demonstration unter dem Motto „Gemeinsam gegen Asylmissbrauch – hier und überall“ (laut Ankündigung) bzw. „Fragt uns Bürger! Wir sagen nein zum Asylmissbrauch! (laut Sächs. Innenministerium)  im erzgebirgischen Schneeberg teil. Insgesamt zählt der sogenannte „Lichtellauf“ ca. 1300 Teilnehmende und wendet sich gegen das örtliche Asylsuchendenheim. Es ist bereits die dritte Versammlung unter diesem Namen.

Neben zahlreichen organisierten Neonazis, darunter auch viele NPD-Größen, neben auch viele BürgerInnen aus der Region teil. Zusätzlich zu einem BürgerInnenprotest mit ca. 500 Teilnehmden bewegt sich eine Demonstration der „Initiative sächsischer Antifa- und Antiragruppen“ mit ca. 1500 Teilnehmenden aus dem ganzen Bundesgebiet bis zum Marktplatz und demonstriert dort in Hörweite zu der rassistischen Versammlung.

Während des Aufmarschs kommt es erst zu einem Angriffsversuch von Neonazis auf GegendemonstrantInnen am Rande der Demo und wenige 100 Meter später zu einem Übergriff auf einen Fotografen, der von den vermummten Teilnehmern krankenhausreif geschlagen wird. Anmelder der Demonstration ist zum wiederholten Male der NPD-Gemeinderat Stefan Hartung aus Bad Schlema.

Neben der Körperverletzung kommt es durch TeilnehmerInnen zu vier Verstößen gegen das Versammlungsgesetz (z.B. Vermummung), zu einem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen (z.B. Hitlergruß) und einer Sachbeschädigung (hierbei handelt es sich evtl. um die Zerstörung der Kamera des Fotografen).

Im Mai 2014 wird ein Erwachsener wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu einer Geldstrafe von 80 Tagessätzen verurteilt. Er trug an diesem Tag in Schneeberg ein T-Shirt, auf dem zwei stilisierte Keltenkreue abgebildet waren.

Quelle: AugenzeugInnen, Drucksache 5/13235, 5/13460, 5/14517 im Sächs. Landtag

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Diese Seite wurde zu zuletzt am 31. Juli 2014 bearbeitet.

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