- 25.01.2014
- Sachsen, Schneeberg
Mehrere Mitglieder der Nationalen Sozialisten Chemnitz nehmen an einer Demonstration von Neonazis und rassistischen BürgerInnen aus der Region gegen das Schneeberger Asylsuchendenheim teil. Der Marsch reiht sich ein als der vierte in die Folge sogenannter „Lichtelläufe“, die allesamt von NPD-Kader Stefan Hartung organisiert wurden. Die TeilnehmerInnenzahl sinkt im Vergleich zu den 1300 Menschen am 16.11.2013 stark auf ca. 250. Als RednerInnen treten Arne Schimmer, Stefan Hartung selbst und eine rechte Aktivistin aus Brandenburg auf.
Erneut wurde die Versammlung von nur sehr wenigen Polizeikräften begleitet, was dazu führte, dass zum wiederholten Male nicht für die Sicherheit der anwesenden JournalistInnen gesorgt werden konnte. Bezugnehmend auf den Angriff auf einen Fotografen am 16.11., der von vermummten Neonazis zusammengeschlagen worden war, gingen sie dieses Mal auf einen anderen Fotografen los mit den Worten „Hat es deinem Kumpel beim letzten Mal nicht gereicht?“. Bislang hatten die Rechten den Übergriff beständig geleugnet. Die PolizistInnen erklärten daraufhin, bei weiteren Vorfällen müsse sie die JournalistInnen wegschicken, um ihre „und die Sicherheit der Demonstrationsteilnehmer“ sicherzustellen.
Die Pressesprecherin der Polizei erklärte zuvor, man sehe keinen Anlass dafür, etwas anders zu machen als beim letzten Mal. Die Antwort auf eine kleine Anfrage der LINKEN-Abgeordneten Kerstin Köditz im Sächsischen Landtag vom 19. Dezember ließ anderes vermuten. Hier hieß es noch: „Die Polizeidirektion Chemnitz wird den aktuellen Fall bei der zukünftigen Einsatzplanung und -durchführung berücksichtigen. Die eingesetzten Polizeibeamten werden zur Anwesenheit von Journalisten zusätzlich sensibilisiert.“
Quelle: AugenzeugInnen, http://www.vice.com/de/read/in-schneeberg-hat-die-polizei-immer-noch-keine-lust-journalisten-zu-beschuetzen im Januar 2014, Drucksachen 5/13235 und 5/13714 im Sächs. Landtag
Schlagwörter: Demonstration, NPD, NSC
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