In politischer Hinsicht beschreibt Chauvinismus den Wunsch nach einer „starken Nation“, deren Interessen gegenüber anderen Nationen höher zu stellen seien.

Auf der zwischenmenschlichen Ebene zeigt sich solch ein Überlegenheitsgefühl, wenn sich Menschen aus einer höheren Gesellschaftsschicht abfällig oder feindlich gegenüber sozial schwachen bzw. sozial diskriminierten Personen äußern (z.B. gegenüber Harz IV-EmpfängerInnen oder Obdachlosen). Dieses, oft als „Wohlstandschauvinismus“ bezeichnete Phänomen, tritt v.a. bei Menschen(-gruppen) hervor, die befürchten, dass sie ihren eigenen Wohlstand, Einfluss oder ihre Macht mit Anderen bzw. „Fremden“ teilen müssen. ChauvinistInnen denken und verhalten sich unsolidarisch und lehnen die Idee einer sozial gerechten Gesellschaft ab.

Der Sozialdarwinismus – eine Form des Chauvinismus – beschreibt die fehlerhafte Übertragung von biologischen Prinzipien aus der Evolutionstheorie Charles Darwins auf die Gesellschaft. Nach dieser Vorstellung sei es legitim, Menschen nach ihrem Wert für die Gesellschaft (z.B. physische und psychische Stärke, Intelligenz) in wertvolle und wertlose Mitglieder zu selektieren.

Diese Seite wurde zu zuletzt am 17. Januar 2012 bearbeitet.

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