Der Nationalismus ist eine aus der Nation abgeleitete Ideologie. Ihren Kern bildet eine Vorstellung von Nation als einer auf gleichen Werten, Sprachen, Tradition etc. basierenden Schicksalsgemeinschaft, die ihren Mitgliedern – den einzelnen Menschen – innerhalb einer feindlichen Umwelt Schutz biete und deshalb auch selbst schutzbedürftig sei. Im Weltbild der NationalistInnen stehen alle Nationen und die dazugehörigen Menschen in permanenter und prinzipiell unaufhebbarer Konkurrenz. Nach diesem Denken kann die Nation sowohl von äußeren Feinden (z.B. „Ausländern“), als auch von inneren Feinden (z.B. „linke“ Jugendliche) bedroht sein.

Besonderes Augenmerk legen NationalistenInnen auf die offizielle Geschichte ihrer Nation. So werden auf der einen Seite herausragende Leistungen, die dem eigenen Kollektiv zugeschrieben werden, besonders betont, während „dunkle“ oder als schmachvoll empfundene Kapitel der Nationalgeschichte oft abgeschwächt oder gleich abgestritten werden (z.B. der historische Fakt des Holocaust).

Nationalistisches Denken ist heute – v. a. im Kreis der sogenannten „Neuen Rechten“ – eng mit der Ideologie des Ethnopluralismus verbunden. Dessen VertreterInnen sprechen den unterschiedlichen Völkern nicht mehr offen das Existenzrecht ab oder fordern offen deren Vernichtung, sondern bestehen auf eine klare Abgrenzung untereinander, damit die eigene Kultur bewahrt würde.

Diese Seite wurde zu zuletzt am 1. April 2015 bearbeitet.

↑ nach oben