“Einsiedel sagt Nein zum Heim” gründete sich 2015 als klar wurde, dass das alte Pionierheim in Einsiedel als Unterkunft für Flüchtlingsfamilien genutzt werden sollte. In Einsiedel fanden darauf hin Gegendemonstrationen zu diesem Vorhaben statt. Bei der ersten Demonstration am 23.09.2015 waren 700 Personen anwesend. Die maximale Teilnehmer*innenzahl bei den Demonstrationen belief sich auf 1000. Während dieses Zeitraum waren an der zentralen Straße in Einsiedel auch diverse Protestschilder zu sehen, die sich gegen die Einrichtung der Unterkunft aussprachen.
Als am 05.10.2015 das Gerücht aufkam, es würden Geflüchtete in die Unterkunft gebracht, formierte sich spontan eine Blockade von mehreren hundert Personen, die dies verhindern wollten. Während die Unterkunft noch nicht bezogen war, richteten die Gegner*inn der Unterkunft einen Dauerkundgebung an der Zugangsstraße zur Unterkunft ein, die effektiv als eine Art Kontrollpunkt genutzt wurde, für all Fahrzeuge, die zur Unterkunft wollten. Die Gegner der Einrichtung versuchten diese auch durch eine Petition zu Brandschutz verhindern, was allerdings scheiterte. Um die Bevölkerung zu beteiligen und mit Vorurteilen aufzuräumen, bot das Deutsche-Rote-Kreuz als Betreiber der Unterkunft, eine Begehung dieser an. Am Ende dieser Begehung wurde der entsprechende Mitarbeiter am Wegfahren mit seinem Auto gehindert und genötigt weitere Räumlichkeiten aufzuschließen.
Als am 5. Januar 2016 der erste Bus mit Geflüchteten in Einsiedel ankam, wurde er von ca. 50 Gegendemonstrant*innen blockiert. Die Blockade musste von der Polizei geräumt werden, damit der Bus passieren konnte. Der gleiche Vorgang wiederholte sich mit ca. 70 Blockierer*innen zwei Tage später.
2017 kam es zu einer Verurteilung eines Mannes aus der Blockade, wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung. Er wurde zu einer Geldstrafe verurteilt.
Online findet sich zwei Facebookseiten “Einsiedel sagt Nein zur EAE” (Erstaufnahmeeinrichtung anm.d.Red.) und “Gemeinsam für Einsiedel” die beide in typischer Manier lokalpolitische Artikel, Polizeiberichte und rassistische Artikel.