Unter Kameradschaften und Freien Kräften versteht man Gruppen und Personen, die in nicht-parteilichen Zusammenhängen nach einer Wiederbelebung des Nationalsozialismus streben.
Zumindest bis ins Jahr 2008 gab es in Chemnitz sieben aktive Kameradschaften und lose Personenzusammenschlüsse aus der Szene der Freien Kräfte. Die Bedeutung der einzelnen Chemnitzer Kameradschaften lässt sich anhand ihrer Aktivitäten beurteilen.
Gruppen, die keine öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten zu verzeichnen haben, sind beispielsweise die Schutzstaffel Chemnitz, die 2005 als Nachfolger eines aufgelösten Kreisverbandes der JN gegründet wurde, sowie die Nationale Front Chemnitz und die Gruppe Sunny. Die Kameradschaft Heckcoast trat hauptsächlich im Rahmen von Online-Spielen im Internet auf; sie hat nur eine marginale Öffentlichkeitswirkung oder ist inaktiv.
In der Chemnitzer Kameradschaftsszene sticht vor allem der Personenkreis der 2014 verbotenen Nationalen Sozialisten Chemnitz (NSC) mit Aktivitäten hervor.
Außerdem gab es im Umland von Chemnitz einige aktive Kameradschaften. Hier ist „Sturm 34“ und die „Freie Kameradschaft Dresden“ zu nennen. „Sturm 34“ gründete sich 2006 in Mittweida und hatten das Ziel aus dieser Stadt eine „National befreite Zone“ zu machen. Außerdem werden ihnen zahlreiche Überfälle auf Personen zugeordnet, bis sie im Jahr 2007 verboten wurde. Die „Freie Kameradschaft Dresden“ gründete sich 2015 und verübte ab dann Gewalttaten an Migrant*Innen, Andersdenkenden und auch Polizist*Innen. 2016 wurde die Kameradschaft mit einer Serie von Razzien zerschlagen.