Während die NSC bis ins Jahr 2012 in der Chemnitzer NPD aufgingen und man keine klare Grenze zwischen den Gruppierungen in der Stadt ziehen konnte, kann das Verhältnis zwischen der Kameradschaft und der Partei heute als stark beschädigt beschrieben werden. Anlass dafür war der Führungswechsel an der Parteispitze in Dresden: Holger Apfel stieg vom Landes- zum Bundesvorsitzenden auf, Mario Löffler folgte auf den Landesvorsitz, wobei er den „Sächsischen Weg“ weiterverfolgen wollte. Die NSC hatten schon länger an dem Sinn der Parteiarbeit gezweifelt, Löfflers Gebaren in der Landespartei brachte schließlich das Fass zum Überlaufen. 2009 hatte sich mit Sven Willhardt ein NSC-Mitglied an die Spitze des NPD-Kreisverbandes wählen lassen. Man erhoffte sich anscheinend eine breitere Basis, finanzielle Vorteile und möglicherweise eine Ausweichorganisation im Fall staatlicher Repression. Auch zu den Kommunalwahlen 2009 traten die NSC mit mehreren Mitgliedern für die NPD an. Während in anderen Städten Differenzen zwischen Kameradschaft und Partei häufig sind, war es in Chemnitz offensichtlich gelungen, eine Symbiose herbeizuführen, aus der beide Gruppierungen ihre Vorteile zogen.
Nachdem sich die NSC mit der Nutzung der Markersdorfer Straße 40 und straffer personeller Struktur unabhängig gemacht hatten und die politischen Vorstellungen in puncto Verfassungstreue und Radikalität mehr und mehr auseinander klafften, gab es für die NSC kaum mehr einen Grund, ihr Parteibuch zu behalten. Dazu kam, dass zu der Zeit ein Großteil des NPD-Kreisverbandes recht alt und wenig aktiv war. Die ausgetretenen KameradschaftlerInnen hinterließen einen handlungsunfähigen Kreisverband, für den der „kommissarische Notstand“ ausgerufen werden musste. Erst langsam konnte sich die NPD in Chemnitz wieder erholen.
Diese Seite wurde zu zuletzt am 27. Februar 2015 bearbeitet.