Die Alternative für Deutschland wurde am 6. Februar 2013 in Berlin gegründet. Ihre politische Einordnung gestaltet sich schwierig, da sie gern mit verschiedenen Ideologieversatzstücken spielt, um möglichst viele Wähler*innen anzusprechen. Außerdem haben sie einige personelle und ideologische Wandlungen durchlebt. Die AfD vereint, wie keine rechte Partei davor, unterschiedliche politische Milieus und rechte Strömungen.
Sie kann dennoch als eine populistische Partei aufgefasst werden, die deutlich rechts von der CDU steht. Die AfD ist keine Partei der „extremen“ Rechten, sondern agiert mehr in einer Art Grauzone des Rechtspopulismus. In der AfD gibt es drei Hauptströmungen: eine neoliberale, eine nationalkonservative und eine rechtspopulistische. Man kann der Partei zudem Wohlstandschauvinismus vorwerfen. In den Programmen der Partei und den Aussagen ihrer PolitikerInnen finden sich nationalistische Elemente, die Abwertung von (insbesondere muslimischen) MigrantInnen, eine sehr konservative Familienpolitik und das Schüren von Ängsten vor Kriminalität.
Bei den Wähler*innen der AfD ist ein „überdurchschnittliches Ausmaß an Zustimmung zu chauvinistischen und ausländerfeindlichen Aussagen sowie Aussagen, die den Nationalsozialismus verharmlosen, festzustellen“ (Zick/Klein/Melzer 2014, S. 47). Bei AfD-Sympathisant*innen ist zudem ein marktförmiger Extremismus nachweisbar, der bei Nicht-AfD-Sympathisant*innen nur halb so stark ausgeprägt ist. Zusätzlich ist ein deutlicher Zusammenhang bei AfD-Anhänger*innen zwischen diesem marktförmigen Extremismus und Sozialdarwinismus, Ausländerfeindlichkeit, Diktaturbefürwortung, Chauvinismus und Verharmlosung des Nationalsozialismus feststellbar. Die AfD schafft es nun, genau diesen Zusammenhang mit Plakaten und Aussagen so anzusprechen, dass sie daraus Potential schlagen kann. Und gerade weil unternehmerisches Denken in der Mitte der Gesellschaft als ein wichtiger Wert angesehen wird, ist ein Teil dieser Mitte für die Argumente der AfD anfällig.